Modulbau: Die Betriebsidee
Vorbildfiktion
Die WZT nahm den Betrieb 1907 auf. Die Gleisanlagen auf den Unterwegsbahnhöfen blieben
bescheiden. In den Anfangsjahren transportierte die Kleinbahn vorwiegend
landwirtschaftliche Produkte und Sand, der in verschiedenen Gruben entlang der Strecke
abgebaut wurde. Auch Torf wurde aus dem Teufelsmoor zur Staatsbahnstrecke Bremen-Hamburg
gebracht und von dort aus weiter nach Hamburg und Bremen transportiert.
Ursprünglich war die WZT in 1000mm Schmalspur ausgeführt. In den dreißiger
Jahren begann aus wirtschaftlichen Gründen die Umspurung des Streckennetzes,
die erst in den sechziger Jahren abgeschlossen werden konnte. Aufgrund der schmalspurigen
Vergangenheit sind die Gleisnutzlängen auf den Unterwegsbahnhöfen teilweise
extrem kurz.
Anfang der sechziger Jahre übernahmen die OHE (Osthannoverschen
Eisenbahnen) den Betrieb auf der WZT und setzten dort auch eigene
Fahrzeuge an. Die Fahrzeuge der WZT wurden in das Nummerierungsschema
der OHE eingefügt und entsprechend umbeschriftet.
Die Linienführung der WZTs
Du wirst diese Bahn auf einer Landkarte vergeblich suchen. Ich ließ mich von Vorbildeindrücken der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn, der Eisenbahn Wilstedt-Zeven-Tostedt und der Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn inspirieren.
Epoche
3 eigentlich. Beim Blick auf die Privatbahndieselloks der letzten Zeit könnte ich aber auch schwach werden und mir einen Zweitbetrieb in Epoche 5 vorstellen. Ein paar moderne Güterwagen besitze ich bereits und an einer bunten Diessellok soll es eigentlich nicht scheitern. Besonders haben es mir die von On Rail umgebauten ex-DB 216er angetan, für die Ludwig Fehr in Miba Spezial 50 einen Umbauvorschlag vorgestellt hat [1].
Zur Messe 2002 kündigte Brawa ein Modell an, dass es mir völlig unmöglich machen wird, auf Epoche 5 zu verzichten: Du "Kuhlok" der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Reichsbahn-V 100, die mit einem Kuhmuster in Schwarz und Weiß lackiert wurde. Diese Lok musste ich einfach haben...
Die "Kuhlok" der Weserbahn rangiert in Kirchweyhe.
Dabei ist es nicht geblieben. Inzwischen sind hier ein paar Dieselloks aufgeschlagen, die allesamt bei norddeutschen Privatbahnen, insbesondere der MWB und der OHE beheimatet sind.
Betriebsstellen
Bahnhof Südmoslesfehn
Der Bahnhof Südmoslesfehn war mein erster Versuch, einen Modulbahnhof auf die Beine zu stellen.
Geplant für die Aufbewahrung in eine Kommode, ist er bei mir nie über das Rohbaustadium herausgekommen.
Ich habe den Bahnhof Heiko vermacht, der ihn einige Zeit unter dem Namen Rotzow weiterverwendet hat.
Betrieb
Epoche 3
Der Personenverkehr wird mit einem Triebwagen abgewickelt, zusätzlich gibt es noch
einen GmP pro Tag.
Der Güterverkehr ist sehr rege. Kurz vor Südmoslesfehn gibt es den Anschluß
eines Kohlen- und Brennstoffhändlers. In Südmoslesfehn finden sich Güterschuppen, Laderampe,
Ladestraße und ein Anschluß der Raiffeisen-Genossenschaft. Zur Erntezeit
werden an der Ladestraße Rüben verladen, die Genossenschaft bezieht Brenn- Heiz-
und Baustoffe über die Bahn und versendet Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte. An der Rampe wird Vieh verladen.
Zur Zeit finden auf den Gleisen der WZT Zementtransporte für den Bau der A1 statt
(Ich konnte unmöglich an dem wunderschönen Zementtransportwagen von Klein Modellbahn
vorbeigehen...), die in Südmoslesfehn auf LKW umgeladen werden.
Da es nur eine Umlaufmöglichkeit gibt und die Gleise sehr kurz sind, ist viel
Rangierarbeit angesagt.
Epoche 5
Die WZT hat die Regionalisierung genutzt, die Betriebsführungsrechte wieder selbst übernommen und fährt jetzt regelmäßig Bauzugleistungen auf den Strecken der DB. Der Schienengüterverkehr auf der Stammstrecke entwickelte sich in den letzten Jahren sehr gut. Ein Fenster- und Fertighaushersteller versendet seine Produkte auf der Schiene, die Mühlenbetriebe in Zeven und Wöstendollen haben die Bahn als Transportmittel wieder entdeckt und auch einige kleiner Anschließer wie der Landmaschinenhandel in Südmoslesfehn und der dortige Landhandel nutzen die günstigen Tarife der Bahn. Der Betrieb wird zusammen mit der Mittelweserbahn (MWB) und der Weserbahn durchgeführt.
Fahrzeuge
Epoche 3
Der Personenverkehr wird mit einem Triebwagen durchgeführt, der in
den dreißiger Jahren anggeschafft wurde. Bei Bedarf nimmt der Tw auch
mal einen oder zwei Güterwagen nach Südmoslesfehn mit.
Die Kleinbahn verfügt ferner über zwei Dampfloks, eine von der DB
günstig übernommene BR 91 und eine T 3, die von der OHE ausgeliehen wurde.
Es sind einige Personenwagen 2. und 3. Klasse und einige wenige eigene Güterwagen vorhanden.
Die restlichen Fahrzeuge stammen von der Staatsbahn.
Epoche 5
Der Personenverkehr ist längst eingestellte, nur an den Wochenenden findet
ein Museumsbetrieb mit dem DT 155 statt, der von den Eisenbahnfreunden
Wöstendollen in mühevoller Kleinarbeit restauriert wurde.
Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs zumindest auf der Teilstrecke
Telbrake - Zeven wird mittlerweile geprüft. Als Fahrzeuge stehen Triebwagen
der Bauart Desiro und Talent der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen
bereit.
Den Güterverkehr teilen sich eine gebraucht erworbene MaK und die
Kuhlok der Weserbahn, die mit der WZT im Eisenbahnnetzwerk Bremen-Niedersachsen
zusammen geschlossen ist.
Norddeutsche Leser werden bemerkt haben, daß ich mich bei einigen Namen bei
existierenden Privatbahnen in Niedersachsen bedient habe. Die Ortsnamen sind "echt".
Die Orte sind nur nicht über eine Eisenbahn miteinander verbunden.
Ich fand es sehr spannend, mir eine Geschichte auszudenken und zu dieser Geschichte
eine Bahn zu bauen.
Literaturhinweise
[1] Fehr, Ludwig: DH 1504 von On Rail. Revitalisierungskur für alte
DB-216er, in: Miba Spezial 50, S. 58.